Willhelmsburg, Bus der Linie 13, 19.7.10

Es ist heiß. Noch nicht unerträglich aber schon ganz ordentlich. Ich sitze in der 13 Richtung S-Bahn Vettel. Der Bus ist voll. Andere Nationen als zum Beispiel in der Schanze sind mit an Bord. Das Leben ist so normal hier, das es fast weh tut. Mamas, die meisten jünger als in oben erwähntem Stadtteil, mit ihren Kindern – mit und ohne Kinderwagen. Männer die von der Schicht kommen oder die keinen Job haben. Schulkinder und Teens auf dem Weg nach Hause, mit dem Handy am Ohr, leisten mir Gesellschaft.

Die Hitze macht, dass die Geruchsgrenze aufgehoben wird. Das kann zum einen unerträglich sein, ist zum anderen aber auch der Sofort Lift ins Hier und Jetzt. Ich kann mich den Menschen nicht entziehen. Muß denjeniegen der mir seinen DNA Code in die Nase weht einfach visuell unter die Lupe nehmen. Mache mir ein Bild von ihm, ohne das geringste über diesen Mann zu wissen. Nur seinen Duft, den kenne ich jetzt. Und der rückt mir so nahe, das ich am liebsten wie Quecksilber, nach einem Schlag mit dem Hammer, in 1000  Kügelchen zerspringen und in die andere Ecke des Busses rollen möchte.

Als ich es nicht mehr aushalte bin ich angekommen. Ich setze mich an der frischen Luft wieder aus meinen Einzelteilen zusammen und werde unter Schüler, die rabenschwarz sind und Kevin heißen, gespült. „Hey Digger, was geht?“ – Oh, hier geht einiges!

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