Bus 181 Richtung Niendorf

Jetzt ist es schon wieder Frühling. Ich sitze hier im Bus und sortiere meine Handtasche. Im laufe der letzten Wochen hat sich ein ganzes Universum darin breitgemacht. Steine, Federn, Kosmetikproben, ein Lolli, natürlich ein Lippenstift, Müll, diverse Zettel. Als ich sie durchsehe finde ich das hier. Geschrieben kurz vor Weihnachten:

Ich habe die Hosen gestrichen voll. Vor kurzem bin ich Bahn gefahren und habe ein Video gemacht, was sehr traurig ist. Auf wunderschöne Musik. Ich habe die Hosen gestrichen voll. Ich hab’s gemacht, und jetzt stehe ich hier und warte auf Antwort. —–.
Sowieso. So ist das wohl mit dem CDs herausbringen. Kurz bevor es losgeht passiert gar nichts. Nur Arbeit, Arbeit, Arbeit. Ohne zu wissen, ob und überhaupt was zurückkommt. Ich fühle mich komplett unzulänglich. Ich wache nachts auf und höre der Stille und der Dunkelheit zu. Was, wenn nichts passiert? Ich setze gerade alles auf eine Karte. Was, wenn nichts passiert? Ich habe etwas zu verlieren. Was, wenn nichts passiert? Die Dunkelheit schweigt. So geht das seit Tagen. So geht das seit Nächten.

Ich übe, keine Angst zu haben. Hab ich aber. Mit viel Unterstützung von zu Hause oder von meiner Liebe kann ich nicht rechnen. Dafür ist das hier schon zu oft passiert. Ohne das Ticket für die Unsterblichkeit. Ist mir nicht egal, aber ich will mich nicht davon abhängig machen. Ich muß tun, was ich tun muß. Muß ich wirklich. Und ich sage Euch, ich habe die Hosen gestrichen voll.

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